Vom Kollegen zur Führungskraft: Der schwierige Übergang und wie man ihn meistert

31. Jan. 2025

Eines Tages ist es soweit: Du bekommst das Angebot, in deinem Unternehmen eine Führungsposition zu übernehmen. Du hast dich durch hervorragende Arbeit ausgezeichnet, bist von deinem Team respektiert und dein Chef ist überzeugt, dass du die richtige Person bist, um den nächsten Schritt zu gehen. Doch was zunächst wie ein Ritterschlag wirkt, bringt Herausforderungen mit sich, die auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich sind. Denn eine Sache ändert sich schlagartig: Du bist nicht mehr nur Kollege – du bist jetzt Führungskraft.

Aaron Brück, erfolgreicher Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership, kennt diese Situation nur zu gut. „Der Schritt vom Mitarbeiter zur Führungskraft ist einer der größten Sprünge in der Karriere – nicht nur in Bezug auf die Verantwortung, sondern auch auf die persönlichen und zwischenmenschlichen Dynamiken,“ erklärt er. „Es ist ein Rollenwechsel, der sich auf das gesamte Umfeld auswirkt.“

In diesem Artikel erfährst du, welche Herausforderungen auf dich warten, wenn du von der Rolle des Kollegen in die Rolle der Führungskraft wechselst, wie sich die Dynamik im Team verändert und wie du dich selbst und dein Team auf diesen Übergang vorbereitest.

Ein plötzlicher Rollenwechsel: Die neue Realität

Der Übergang von einem Teammitglied zur Führungskraft ist eine Gratwanderung. Wo du gestern noch Teil des Teams warst, bist du heute die Person, die Entscheidungen trifft, Ziele setzt und im besten Fall Orientierung bietet. Doch was sich für dich ändert, ändert sich auch für deine Kollegen – und das ist oft die größte Hürde.

Als Mitarbeiter warst du einer von vielen. Ihr wart auf Augenhöhe, habt Erfolge geteilt und vielleicht auch die eine oder andere Frustration miteinander besprochen. Doch jetzt bist du in einer anderen Rolle. Plötzlich wird von dir erwartet, dass du Probleme löst, Konflikte moderierst und auch unangenehme Entscheidungen triffst. Diese neue Position verändert die Beziehungen zu deinen Kollegen grundlegend, ob du es möchtest oder nicht.

Ein Beispiel: Stell dir vor, du hast jahrelang eng mit einem Kollegen zusammengearbeitet und ihr wart ein eingespieltes Team. Ihr habt euch gegenseitig unterstützt, vielleicht sogar nach Feierabend gemeinsam Zeit verbracht. Doch sobald du die Führungsrolle übernimmst, verschiebt sich das Gleichgewicht. Dein ehemaliger Kollege könnte sich fragen, ob du ihn jetzt anders beurteilst, ob du ihm weiterhin vertraust oder ob du dich durch deine neue Rolle von ihm distanzierst.

Aaron Brück beschreibt diese Dynamik treffend: „Der Wechsel zur Führungskraft ist nicht nur ein Rollenwechsel für dich – es ist auch ein Perspektivwechsel für alle, die dich bisher als Kollegen kannten. Sie sehen dich plötzlich anders, ob du willst oder nicht.“

Die Unsicherheiten des neuen Führungsalltags

Viele frischgebackene Führungskräfte fühlen sich anfangs unsicher, selbst wenn sie fachlich bestens vorbereitet sind. Die neue Verantwortung wiegt schwer, und es gibt oft keine klaren Anleitungen dafür, wie man sich in der neuen Rolle zurechtfinden soll. Hinzu kommen innere Zweifel: „Bin ich dieser Aufgabe überhaupt gewachsen?“, „Kann ich die Erwartungen erfüllen?“ oder „Wie werde ich von meinen ehemaligen Kollegen wahrgenommen?“

Ein häufiges Problem ist die Balance zwischen Nähe und Distanz. Einerseits möchtest du deine Beziehungen im Team aufrechterhalten und nicht den Eindruck erwecken, dass du dich durch die Beförderung von deinen Kollegen abhebst. Andererseits musst du Autorität ausstrahlen und Entscheidungen treffen, die vielleicht nicht immer jedem gefallen. Dieses Spannungsfeld kann für Unsicherheit sorgen, besonders in den ersten Monaten.

Aaron Brück erklärt: „Die ersten Wochen in der neuen Rolle sind entscheidend. Hier zeigt sich, wie du dich positionierst – nicht nur gegenüber deinem Team, sondern auch gegenüber dir selbst. Klarheit ist das A und O.“

Die Veränderungen im Teamgefüge

Eine der größten Herausforderungen beim Übergang vom Mitarbeiter zur Führungskraft ist der Einfluss auf das Teamgefüge. Die Rollen ändern sich, und das kann für Unsicherheiten sorgen – sowohl bei dir als auch bei deinen Kollegen.

Plötzlich bist du die Person, die Entscheidungen trifft, Anweisungen gibt und auch kritisches Feedback geben muss. Es kann sein, dass du dich dabei unwohl fühlst, insbesondere wenn du Feedback an jemanden geben musst, mit dem du vorher auf Augenhöhe zusammengearbeitet hast. Doch auch für dein Team kann diese Veränderung schwierig sein. Manche Kollegen könnten sich fragen, ob du immer noch „einer von ihnen“ bist, während andere möglicherweise versuchen, deine Autorität herauszufordern.

Ein weiteres heikles Thema sind persönliche Beziehungen. Wenn du vorher eng mit einzelnen Kollegen befreundet warst, musst du jetzt darauf achten, keine Bevorzugung zu zeigen – selbst wenn das bedeutet, dass du dich ein Stück weit distanzieren musst. Diese Balance zu finden, erfordert Feingefühl und klare Kommunikation.

Innere Konflikte und der Umgang mit neuen Erwartungen

Mit der neuen Rolle kommen auch neue Erwartungen – sowohl von deinem Vorgesetzten als auch von deinem Team. Plötzlich bist du nicht mehr nur für deine eigene Arbeit verantwortlich, sondern auch für die Ergebnisse des gesamten Teams. Dieser Druck kann belastend sein, besonders wenn du das Gefühl hast, dass dein Erfolg oder Misserfolg nicht mehr allein in deinen Händen liegt.

Hinzu kommen die Erwartungen, die du an dich selbst hast. Viele neue Führungskräfte setzen sich unter enormen Druck, alles perfekt machen zu wollen. Sie wollen für ihr Team da sein, Ergebnisse liefern, die Geschäftsführung beeindrucken und gleichzeitig ihre persönliche Authentizität bewahren. Doch dieser Perfektionismus kann schnell zu Überforderung führen.

Aaron Brück beschreibt diesen inneren Konflikt so: „Du möchtest ein Vorbild sein, aber gleichzeitig fühlst du dich manchmal selbst unsicher. Das ist völlig normal. Wichtig ist, dass du lernst, mit diesen Gefühlen umzugehen und sie nicht dein Handeln bestimmen zu lassen.“

Die erste Zeit als Führungskraft: Ein Balanceakt

Die ersten Monate in der neuen Rolle sind oft die schwierigsten. Du musst dich selbst in deiner neuen Position finden, die Erwartungen deines Teams und deines Vorgesetzten managen und gleichzeitig sicherstellen, dass die täglichen Aufgaben erledigt werden. Dabei wirst du Fehler machen – und das ist in Ordnung.

Wichtig ist, dass du dir bewusst machst, dass du nicht alles sofort perfekt beherrschen kannst. Führung ist ein Prozess, und es dauert Zeit, bis du dich in deiner neuen Rolle sicher fühlst. Sei geduldig mit dir selbst und erlaube dir, zu lernen und zu wachsen.

Was hilft, die neue Rolle anzunehmen

Auch wenn es keine einfachen Lösungen gibt, gibt es doch einige grundlegende Prinzipien, die dir helfen können, den Übergang vom Mitarbeiter zur Führungskraft zu meistern:

  • Reflektiere deine Rolle: Mache dir bewusst, dass sich deine Position verändert hat und dass dies Teil des Prozesses ist. Es ist wichtig, diese Veränderung anzunehmen, statt sie zu ignorieren oder zu versuchen, „alles wie früher“ zu machen.
  • Kommuniziere offen: Sprich mit deinem Team über die neue Situation. Sei transparent darüber, dass der Rollenwechsel auch für dich eine Umstellung ist, und lade deine Kollegen ein, dir Feedback zu geben.
  • Setze klare Grenzen: Es ist wichtig, von Anfang an deutlich zu machen, dass du jetzt in einer anderen Rolle bist. Das bedeutet nicht, dass du arrogant oder distanziert sein musst, aber du solltest klare Erwartungen kommunizieren und dich an diese halten.
  • Vertraue auf deine Fähigkeiten: Du wurdest nicht ohne Grund in diese Position befördert. Deine bisherigen Leistungen haben gezeigt, dass du das Zeug dazu hast, eine Führungskraft zu sein. Vertraue darauf, dass du wachsen wirst.

Fazit: Vom Kollegen zur Führungskraft – eine Herausforderung, die wachsen lässt

Der Übergang vom Mitarbeiter zur Führungskraft ist einer der herausforderndsten Schritte in der beruflichen Laufbahn. Es ist ein Rollenwechsel, der nicht nur dich, sondern auch dein Team betrifft. Doch mit Klarheit, Reflexion und einer offenen Kommunikation kannst du diese Herausforderung meistern.

Aaron Brück bringt es auf den Punkt: „Der Wechsel zur Führungskraft ist nicht einfach, aber er ist auch eine enorme Chance. Es ist der Moment, in dem du dich selbst neu definierst und die Grundlage für deinen weiteren Karriereweg legst.“ Führung bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für andere und für dich selbst. Es ist ein Lernprozess, aber einer, der dich stärker und erfolgreicher macht.

Über Aaron Brück: Aaron Brück ist erfolgreicher Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership. In seinen Keynotes inspiriert er Führungskräfte und solche, die es werden wollen, mit klaren, praxisnahen Ansätzen. Aaron zeigt, wie der Übergang in eine Führungsrolle gelingt und warum Klarheit und Selbstbewusstsein der Schlüssel zum Erfolg sind.