In jedem Unternehmen gibt es sie: die Top-Performer, die mit außergewöhnlichen Leistungen glänzen, und die soliden Mitarbeiter, die ihren Job zuverlässig erledigen, aber selten über sich hinauswachsen. Für Führungskräfte stellt diese Konstellation eine besondere Herausforderung dar. Denn während die Leistungsträger gehegt und gefördert werden sollen, darf gleichzeitig der Rest des Teams nicht vernachlässigt werden. Der Balanceakt besteht darin, die Besten zu halten und zu motivieren, ohne dabei die „normalen“ Mitarbeiter zu demotivieren.
Aaron Brück, Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership, sieht diesen Spagat als eine der zentralen Aufgaben moderner Führung. „Die Kunst der Führung liegt darin, Leistungsträger zu fördern, ohne das Teamgefüge aus den Augen zu verlieren. Jeder Mitarbeiter – ob Top-Performer oder Durchschnitt – spielt eine Rolle für den Erfolg des Unternehmens.“ Doch wie gelingt es, diesen Balanceakt zu meistern? Wie fördert man die Besten, ohne die anderen zurückzulassen?
Leistungsträger im Fokus: Warum sie entscheidend sind
Leistungsträger, also die Top-Performer eines Teams, sind oft das Rückgrat des Unternehmens. Sie treiben Innovationen voran, übernehmen Verantwortung und tragen überproportional zum Erfolg des Teams bei. In vielen Fällen sind sie diejenigen, die bei schwierigen Projekten die Extra-Meile gehen und Ergebnisse liefern, die den Unterschied machen.
Doch genau diese Mitarbeiter sind auch am meisten gefährdet, das Unternehmen zu verlassen, wenn sie sich nicht ausreichend gewürdigt fühlen. Aaron Brück beschreibt diese Dynamik so: „Leistungsträger suchen Herausforderungen, Anerkennung und Entwicklungsmöglichkeiten. Wenn sie das in ihrem aktuellen Unternehmen nicht finden, werden sie es woanders suchen.“
Ein Top-Performer, der geht, reißt nicht nur eine Lücke in das Team, sondern signalisiert auch den anderen Mitarbeitern, dass das Unternehmen möglicherweise nicht in der Lage ist, Talente langfristig zu binden. Daher ist es entscheidend, Leistungsträger nicht nur zu erkennen, sondern auch gezielt zu fördern und zu motivieren.
Die „normalen“ Mitarbeiter: Die Basis des Teams
Neben den Top-Performern besteht jedes Team auch aus soliden, durchschnittlichen Mitarbeitern. Sie erfüllen ihre Aufgaben zuverlässig, bringen jedoch selten außergewöhnliche Leistungen. Diese „Normalperformer“ machen oft den Großteil der Belegschaft aus und sind das Fundament, auf dem die Ergebnisse des Unternehmens ruhen.
Es wäre ein fataler Fehler, diese Mitarbeiter zu vernachlässigen. Denn sie halten das Tagesgeschäft am Laufen, stabilisieren das Teamgefüge und bieten den Leistungsträgern die notwendige Unterstützung, um erfolgreich zu sein. Aaron Brück betont: „Nicht jeder Mitarbeiter muss ein Top-Performer sein. Aber jeder Mitarbeiter muss das Gefühl haben, dass seine Arbeit geschätzt wird und dass er Teil eines sinnvollen Ganzen ist.“
Die Herausforderung: Motivation und Fairness im Team
Das zentrale Problem beim Umgang mit Leistungsträgern und Durchschnittsperformern ist die Frage der Fairness. Wenn die Besten ständig mehr Aufmerksamkeit, Förderung und Anerkennung erhalten, kann das bei den restlichen Mitarbeitern zu Frustration führen. Das Gefühl, weniger wertgeschätzt oder ignoriert zu werden, kann die Motivation der Durchschnittsperformer erheblich beeinträchtigen und das Teamgefüge schwächen.
Auf der anderen Seite ist es ebenso riskant, alle Mitarbeiter gleich zu behandeln und die individuellen Leistungen nicht ausreichend zu würdigen. Leistungsträger, die das Gefühl haben, dass ihre außergewöhnlichen Beiträge nicht anerkannt werden, verlieren schnell die Motivation – und suchen sich früher oder später ein Unternehmen, das sie besser wertschätzt.
Aaron Brück bringt es auf den Punkt: „Die größte Gefahr ist, dass sich die Besten langweilen und die Soliden demotiviert fühlen. Eine gute Führungskraft schafft es, beiden Gruppen das Gefühl zu geben, gesehen und wertgeschätzt zu werden.“
Wie Führungskräfte den Spagat meistern
1. Die Stärken der Leistungsträger gezielt fördern
Leistungsträger brauchen Herausforderungen. Sie möchten wachsen, lernen und ihre Fähigkeiten einsetzen. Daher ist es entscheidend, ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Talente zu entfalten. Das bedeutet nicht nur, ihnen anspruchsvolle Aufgaben zu übertragen, sondern auch in ihre persönliche Entwicklung zu investieren. Weiterbildungen, Mentoring-Programme oder die Übertragung von Verantwortung können dazu beitragen, sie langfristig zu motivieren.
Doch Vorsicht: Die Förderung von Leistungsträgern darf nicht den Eindruck erwecken, dass sie bevorzugt oder „besser“ behandelt werden als der Rest des Teams. Transparenz ist hier entscheidend. Aaron Brück erklärt: „Zeige dem Team, dass die Förderung der Besten nicht auf Kosten der anderen geht, sondern letztlich allen zugutekommt.“
2. Die Leistung von Durchschnittsperformern anerkennen
Auch wenn Durchschnittsperformer nicht durch herausragende Ergebnisse glänzen, leisten sie dennoch einen wichtigen Beitrag. Es ist die Aufgabe der Führungskraft, diese Beiträge sichtbar zu machen und wertzuschätzen. Ein einfaches „Danke“ oder ein ehrliches Feedback kann bereits viel bewirken. Wichtig ist, dass sich jeder Mitarbeiter als Teil des Teams fühlt und weiß, dass seine Arbeit geschätzt wird.
3. Klare Kommunikationsstrategien entwickeln
Die Kommunikation innerhalb des Teams spielt eine zentrale Rolle, um Konflikte oder Missverständnisse zu vermeiden. Wenn zum Beispiel ein Leistungsträger eine besondere Aufgabe oder Förderung erhält, sollte klar kommuniziert werden, warum das geschieht. Gleichzeitig sollte das gesamte Team regelmäßig über die Bedeutung der Zusammenarbeit und die Rolle jedes Einzelnen informiert werden.
4. Das Team als Einheit stärken
Leistungsträger und Durchschnittsperformer sind keine Gegensätze – sie ergänzen sich. Eine gute Führungskraft schafft es, ein Teamgefühl zu fördern, in dem alle Mitglieder auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Teambuilding-Aktivitäten, gemeinsame Erfolge und eine offene Feedback-Kultur können dazu beitragen, den Zusammenhalt zu stärken.
5. Den „Normalperformern“ Entwicklungschancen bieten
Nicht jeder Mitarbeiter möchte oder kann ein Top-Performer werden – und das ist auch völlig in Ordnung. Dennoch ist es wichtig, jedem Mitarbeiter die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln. Ob durch kleinere Projekte, die Übernahme zusätzlicher Verantwortung oder interne Schulungen: Die Chance, sich zu verbessern, sollte jedem offenstehen.
Fehler, die es zu vermeiden gilt
Trotz bester Absichten gibt es einige typische Fehler, die Führungskräfte im Umgang mit Leistungsträgern und Durchschnittsperformern vermeiden sollten:
- Übermäßige Konzentration auf die Besten: Wenn sich eine Führungskraft ausschließlich auf die Top-Performer konzentriert, fühlen sich die restlichen Mitarbeiter oft übersehen und demotiviert.
- Gleichmacherei: Der Versuch, alle Mitarbeiter gleich zu behandeln, führt dazu, dass Leistungsträger sich nicht ausreichend gefördert fühlen und ihre Motivation verlieren.
- Unklare Kommunikation: Wenn Entscheidungen oder Fördermaßnahmen nicht transparent kommuniziert werden, können Missverständnisse und Spannungen im Team entstehen.
- Unrealistische Erwartungen: Nicht jeder Mitarbeiter kann oder möchte ein Leistungsträger sein. Es ist wichtig, realistische Erwartungen an das gesamte Team zu haben.
Ein Beispiel aus der Praxis
Aaron Brück erzählt aus seiner Erfahrung als Unternehmer: „In einem meiner Teams hatte ich einen Mitarbeiter, der überdurchschnittlich engagiert war und regelmäßig großartige Ergebnisse lieferte. Ich habe ihn gezielt gefördert, ihm Verantwortung übertragen und ihn in Entscheidungen eingebunden. Gleichzeitig habe ich darauf geachtet, den Rest des Teams nicht zu vernachlässigen. Bei jedem Team-Meeting habe ich die Beiträge aller Mitarbeiter hervorgehoben und klargemacht, dass der Erfolg des Leistungsträgers nur möglich war, weil das Team ihn unterstützt hat.“
Das Ergebnis: Der Leistungsträger fühlte sich wertgeschätzt und motiviert, und das Team entwickelte ein starkes Gemeinschaftsgefühl, weil jeder seinen Beitrag zum Erfolg erkannte.
Fazit: Die Balance zwischen Förderung und Fairness
Der Umgang mit Leistungsträgern und Durchschnittsperformern erfordert Fingerspitzengefühl und eine klare Strategie. Als Führungskraft liegt es an dir, die Besten gezielt zu fördern, ohne den Rest des Teams zurückzulassen. Es geht darum, Leistung anzuerkennen und gleichzeitig ein Gefühl von Fairness und Zusammenhalt zu schaffen.
Aaron Brück bringt es auf den Punkt: „Eine gute Führungskraft erkennt die Stärken jedes Mitarbeiters – ob Top-Performer oder Durchschnitt – und schafft ein Umfeld, in dem alle ihr Potenzial entfalten können.“ Letztlich ist es diese Balance, die nicht nur den Erfolg deines Teams, sondern auch deine eigene Entwicklung als Führungskraft bestimmt.
Über Aaron Brück: Aaron Brück ist erfolgreicher Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership. In seinen Keynotes inspiriert er Führungskräfte, den Spagat zwischen Leistungsträgern und Durchschnittsperformern zu meistern und Teams so zu führen, dass jeder Mitarbeiter seinen Beitrag zum Erfolg leisten kann. Aarons praxisnahe Ansätze zeigen, wie Führung Fairness, Motivation und Zusammenhalt schafft.