Karriere als Führungskraft in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU): Wie du aufsteigst und dich durchsetzt

19. Feb. 2025

Der Weg zur Führungskraft in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) unterscheidet sich grundlegend von dem in großen Konzernen. Während in Konzernen oft feste Karrierepfade, komplexe Hierarchien und interne Politik den Aufstieg bestimmen, zählen in KMUs andere Qualitäten. Hier geht es weniger um Netzwerke und strategische Positionierung, sondern vielmehr um direkten Impact, Eigeninitiative und unternehmerisches Denken.

Aaron Brück, Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership, kennt die Unterschiede genau: „In kleinen und mittelständischen Unternehmen wirst du nicht durch Hierarchie befördert, sondern durch Leistung, Initiative und die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen. Hier zählt nicht, wie gut du dich im System bewegst, sondern wie viel du tatsächlich bewirkst.“

Doch wie schafft man es, in einem KMU aufzusteigen? Welche Fähigkeiten sind entscheidend, und wie unterscheidet sich die Karriereplanung von der in Konzernen?

Der entscheidende Unterschied zwischen KMUs und Konzernen

Bevor du deine Karriere als Führungskraft in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen vorantreibst, musst du verstehen, worin sich KMUs fundamental von Konzernen unterscheiden.

1. Weniger Hierarchien, aber mehr Verantwortung
In Konzernen gibt es oft zahlreiche Führungsebenen, festgelegte Karrierepfade und einen klar strukturierten Aufstieg. In KMUs hingegen sind die Hierarchien flacher, und es gibt weniger Führungspositionen. Das bedeutet: Es gibt nicht automatisch eine nächste Stufe, auf die du „warten“ kannst. Du musst dir deine Rolle aktiv erarbeiten.

2. Mehr direkter Einfluss
Während in Konzernen strategische Entscheidungen oft von mehreren Ebenen abgesegnet werden müssen, kannst du in KMUs schneller Veränderungen bewirken. Wer gute Ideen hat, kann sie oft direkt umsetzen – ohne monatelange Entscheidungsprozesse.

3. Sichtbarkeit ist leichter zu erreichen
In Konzernen ist es eine Herausforderung, sich intern bekannt zu machen und sich als Führungskraft zu positionieren. In einem KMU kennt dich das gesamte Unternehmen, und deine Leistung wird schnell sichtbar – positiv wie negativ.

4. Breiteres Aufgabenfeld
Führungskräfte in KMUs übernehmen oft viele unterschiedliche Aufgaben. Während in Konzernen Führungsrollen oft stark spezialisiert sind (z. B. Vertriebsleitung, Personalführung, Strategie), müssen Führungskräfte in KMUs oft mehrere Bereiche gleichzeitig abdecken. Das bedeutet mehr Flexibilität, aber auch mehr Verantwortung.

Welche Fähigkeiten du für eine Führungskarriere in KMUs brauchst

Während in Konzernen politische Fähigkeiten, strategisches Netzwerken und die richtige Positionierung entscheidend sind, brauchst du in KMUs vor allem folgende Qualitäten:

1. Eigeninitiative und Hands-on-Mentalität
KMUs haben keine starren Karriereleitern, sondern wachsen dynamisch. Das bedeutet: Wer aufsteigen will, darf nicht darauf warten, dass ihm jemand eine Führungsposition anbietet. Stattdessen musst du selbst Initiative ergreifen, Verantwortung übernehmen und zeigen, dass du bereit für eine größere Rolle bist.

  • Finde Probleme im Unternehmen – und löse sie, bevor dich jemand darum bittet.
  • Zeige, dass du bereit bist, über deine eigentliche Rolle hinaus zu denken und zu handeln.
  • Sei derjenige, der Dinge vorantreibt, anstatt nur auf Anweisungen zu warten.

Aaron Brück erklärt: „In KMUs wird Führung nicht vergeben – sie wird übernommen. Wer sich traut, Verantwortung zu übernehmen und Lösungen zu liefern, wird früher oder später zur Führungskraft.“

2. Unternehmerisches Denken
Kleine und mittelständische Unternehmen leben von Menschen, die das große Ganze im Blick haben. Während in Konzernen oft spezialisierte Experten gefragt sind, brauchst du in einem KMU ein unternehmerisches Mindset.

Das bedeutet:

  • Denke in Lösungen, nicht in Problemen.
  • Verstehe die wirtschaftlichen Zusammenhänge des Unternehmens.
  • Arbeite nicht nur für deine eigene Abteilung, sondern immer mit dem Blick auf das gesamte Unternehmen.

3. Kommunikationsstärke
In einem KMU ist persönliche Kommunikation entscheidend. Während in Konzernen viel über formale Prozesse geregelt wird, läuft in KMUs vieles über den direkten Austausch. Das bedeutet: Wer klar, überzeugend und auf Augenhöhe kommuniziert, kann sich schnell als Führungspersönlichkeit positionieren.

  • Lerne, deine Ideen einfach und prägnant zu vermitteln.
  • Verstehe, wie dein Chef und die Geschäftsleitung denken – und passe deine Kommunikation daran an.
  • Höre aktiv zu und baue starke persönliche Beziehungen im Unternehmen auf.

4. Loyalität und Engagement
In Konzernen gibt es oft eine hohe Fluktuation – Mitarbeiter wechseln alle paar Jahre, und Karriere macht man oft, indem man das Unternehmen verlässt und woanders eine höhere Position einnimmt. In KMUs hingegen ist langfristige Loyalität oft ein entscheidender Faktor für eine Führungsposition.

Das bedeutet:

  • Zeige, dass du langfristig an der Entwicklung des Unternehmens interessiert bist.
  • Baue Vertrauen zu den Entscheidern auf.
  • Sei nicht nur ein guter Mitarbeiter, sondern jemand, auf den sich das Unternehmen verlassen kann.

5. Führung ohne Titel
In KMUs gibt es oft keine klar definierten „Aufstiegsprogramme“ – du wirst nicht automatisch zur Führungskraft ernannt. Stattdessen wirst du zur Führungskraft, indem du Führung übernimmst, bevor du den Titel hast.

  • Unterstütze Kollegen, übernehme Verantwortung für Projekte, bringe Ideen ein.
  • Sei jemand, dem andere folgen – nicht, weil du dazu ernannt wurdest, sondern weil du es ausstrahlst.
  • Zeige, dass du Führung kannst, bevor du offiziell eine Führungsposition hast.

Aaron Brück bringt es auf den Punkt: „In KMUs bekommt man selten den Titel zuerst – man füllt die Rolle aus, bevor sie offiziell wird. Wer darauf wartet, dass ihm jemand sagt ‚Du bist jetzt Führungskraft‘, wartet oft vergeblich.“

Typische Fehler, die eine Karriere in KMUs ausbremsen

Obwohl die Karrierechancen in KMUs oft groß sind, machen viele talentierte Mitarbeiter unbewusst Fehler, die sie daran hindern, aufzusteigen:

  • Nur die eigene Arbeit machen: Wer nur seine eigenen Aufgaben erfüllt, ohne über den Tellerrand zu blicken, wird kaum als potenzielle Führungskraft wahrgenommen.
  • Darauf warten, entdeckt zu werden: In KMUs gibt es oft keine festgelegten Beförderungsprozesse. Wer nicht aktiv zeigt, dass er führen will, wird übersehen.
  • Sich nicht in strategische Themen einbringen: Wer nur operativ arbeitet und sich nicht für größere unternehmerische Zusammenhänge interessiert, wird als Spezialist wahrgenommen – nicht als potenzielle Führungskraft.
  • Fehlende Anpassungsfähigkeit: KMUs sind dynamisch. Wer zu starr an alten Methoden oder Strukturen festhält, anstatt sich flexibel auf neue Herausforderungen einzustellen, verbaut sich Aufstiegschancen.

Fazit: Führungskarriere in KMUs erfordert Eigeninitiative

Der Weg zur Führungskraft in einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen ist anders als in einem Konzern. Hier gibt es keine festen Karriereleitern – stattdessen zählt, wer Initiative zeigt, unternehmerisch denkt und Verantwortung übernimmt.

Aaron Brück bringt es auf den Punkt: „In KMUs bekommt man Führung nicht per Titel – man übernimmt sie. Wer Initiative zeigt, Probleme löst und sich als wertvoll für das Unternehmen erweist, wird automatisch als Führungspersönlichkeit wahrgenommen.“

Das bedeutet: Warte nicht darauf, dass dir jemand die Tür öffnet – tritt aktiv ein. Zeige, dass du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen, und werde zur Führungskraft, bevor du den offiziellen Titel hast. Dann stehen dir in einem KMU alle Türen offen.

Über Aaron Brück:
Aaron Brück ist erfolgreicher Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership. In seinen Keynotes zeigt er Führungskräften, wie sie sich in KMUs gezielt positionieren, Führung übernehmen und sich als entscheidende Säulen des Unternehmens etablieren. Seine praxisnahen Ansätze helfen dabei, in dynamischen Unternehmen nicht nur mitzuspielen, sondern aktiv zu gestalten.