Machtspiele im Unternehmen sind ein unangenehmes, aber häufig unvermeidbares Thema – besonders dann, wenn sie nicht unter Kollegen, sondern zwischen Führungskraft und Vorgesetztem stattfinden. Wer eine gehobene Position hat, kennt die Situation: Man übernimmt Verantwortung, möchte strategische Entscheidungen treffen und das eigene Team schützen, doch der eigene Chef verfolgt andere Interessen, setzt Entscheidungen durch oder nutzt seine Macht, um seine Position zu festigen.
Aaron Brück, Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership, kennt diese Dynamik genau: „Als Führungskraft stehst du oft zwischen deinem Team und deinem Vorgesetzten. Du musst Ergebnisse liefern, dein Team motivieren und gleichzeitig mit der übergeordneten Führungsebene klarkommen – selbst wenn dort Machtspiele gespielt werden. Wer diese Spielregeln nicht versteht, wird ausgebremst.“
Doch wie gewinnt man als Führungskraft Machtspiele gegen den eigenen Chef? Wie kann man sich durchsetzen, ohne sich die Karriere zu verbauen? Und wann ist Widerstand sinnvoll – und wann sollte man sich klug anpassen? Ein entscheidender Punkt dabei ist, die Firmenpolitik nicht als Hindernis, sondern als strategisches Werkzeug zu begreifen und gezielt für sich zu nutzen.
Warum Machtspiele mit dem Vorgesetzten entstehen
Nicht jeder Vorgesetzte betreibt aktiv Machtspiele – aber in vielen Unternehmen sind sie Teil des Systems. Vor allem in hierarchischen Strukturen, wo Autorität stark an Positionen geknüpft ist, gibt es häufig Spannungen zwischen Führungskräften und ihren direkten Vorgesetzten.
Typische Gründe für Machtspiele mit dem Chef sind:
- Kontrollzwang des Vorgesetzten: Manche Chefs haben Angst, dass ihre Führungskräfte zu eigenständig werden und ihre eigene Autorität infrage stellen. Sie versuchen, Kontrolle zu behalten, indem sie Mikromanagement betreiben oder Entscheidungen verzögern.
- Angst vor Konkurrenz: Besonders in Unternehmen mit starker interner Konkurrenz für höhere Führungspositionen sehen manche Chefs ihre eigenen Führungskräfte als potenzielle Bedrohung und versuchen, sie kleinzuhalten.
- Mangelndes Vertrauen: Wenn ein Vorgesetzter einer Führungskraft nicht vertraut – sei es aus Unsicherheit oder schlechten Erfahrungen – wird er sie stärker überwachen, einschränken oder ihre Erfolge kleinreden.
- Politische Spiele: In großen Unternehmen gibt es oft interne Machtkämpfe zwischen Abteilungen oder Führungsebenen. In solchen Strukturen wird Macht oft als Nullsummenspiel betrachtet: Wenn du gewinnst, verliert dein Vorgesetzter – und das will er verhindern.
Aaron Brück bringt es auf den Punkt: „Es gibt Chefs, die denken, dass sie nur dann stark sind, wenn ihre Leute schwach bleiben. Wer das nicht erkennt und sich nicht richtig positioniert, bleibt auf der Strecke.“
Strategien, um sich gegen Machtspiele des Vorgesetzten zu behaupten
Machtspiele lassen sich nicht immer vermeiden, aber du kannst lernen, sie zu gewinnen – ohne offene Konfrontation, sondern mit Strategie, kluger Kommunikation und gezieltem Einfluss.
1. Dein Machtpotenzial erkennen und gezielt einsetzen
Bevor du dich in einem Machtspiel behaupten kannst, musst du verstehen, wo deine eigene Macht liegt. Viele Führungskräfte unterschätzen ihren eigenen Einfluss – doch auch als „Untergebener“ hast du Hebel, die du nutzen kannst.
- Dein Wissen: Du kennst dein Team, deine Prozesse und oft auch Details, die dein Vorgesetzter nicht hat. Das gibt dir einen Informationsvorsprung, den du gezielt nutzen kannst.
- Dein Netzwerk: Wenn du nicht nur intern, sondern auch mit anderen Führungskräften und Entscheidungsträgern gut vernetzt bist, kannst du dir Verbündete aufbauen, die deine Position stärken.
- Deine Erfolge: Leistung zählt – wenn du konstant Ergebnisse lieferst, wird es für deinen Vorgesetzten schwer, dich auszubremsen oder kleinzuhalten.
Aaron Brück rät: „Viele unterschätzen, wie viel Macht sie selbst haben. Nur weil dein Vorgesetzter über dir steht, heißt das nicht, dass er dich dominieren kann – wenn du dich strategisch klug verhältst.“
Firmenpolitik zu deinem Vorteil nutzen
Viele Führungskräfte verachten Firmenpolitik oder versuchen, sie zu vermeiden. Doch das ist ein Fehler. Wer Karriere machen will, muss Firmenpolitik nicht als Bedrohung, sondern als Werkzeug verstehen. Denn am Ende geht es nicht nur darum, gute Arbeit zu leisten – sondern auch darum, wie du dich positionierst und wer dich unterstützt.
1. Netzwerke aufbauen – nicht nur nach unten, sondern nach oben und zur Seite
Eine der wichtigsten Regeln der Firmenpolitik: Dein direkter Chef ist nicht der einzige Entscheider über deine Karriere. Je größer dein Netzwerk im Unternehmen ist, desto stärker bist du.
- Baue Beziehungen zu anderen Führungskräften auf – besonders zu denen, die mit deinem Chef auf Augenhöhe sind.
- Halte Kontakt zu höheren Ebenen – wenn das Top-Management dich kennt, wird es schwerer für deinen Chef, dich auszubremsen.
- Pflege Beziehungen abteilungsübergreifend – wenn du von mehreren Seiten als wertvolle Führungskraft wahrgenommen wirst, hast du mehr Einfluss.
Aaron Brück betont: „Firmenpolitik ist nicht nur Schach – es ist auch ein Beziehungsnetz. Je mehr Leute dich als wichtigen Teil des Unternehmens sehen, desto sicherer bist du vor internen Machtspielen.“
2. Deine Erfolge strategisch sichtbar machen
Viele Führungskräfte leisten hervorragende Arbeit – und wundern sich, warum sie nicht befördert oder anerkannt werden. Der Grund: Niemand spricht darüber.
- Präsentiere deine Erfolge gezielt in Meetings und Reportings.
- Teile wichtige Meilensteine mit relevanten Entscheidern.
- Arbeite an deiner internen Marke – werde bekannt für eine spezielle Stärke.
In vielen Unternehmen gilt: Wer nicht sichtbar ist, existiert nicht.
3. Verbündete suchen – Sponsoren statt nur Mentoren
Mentoren geben dir Ratschläge. Sponsoren setzen sich aktiv für dich ein.
- Finde jemanden im Unternehmen, der bereits in einer Position ist, in die du aufsteigen willst – und der dich fördert.
- Sponsoren sind oft höhere Führungskräfte, die Talente gezielt unterstützen. Sie können Türen öffnen, die du alleine nicht aufbekommst.
Aaron Brück erklärt: „Karriere passiert selten allein. Wer sich gezielt Sponsoren sucht, kann Firmenpolitik für sich arbeiten lassen – anstatt dagegen zu kämpfen.“
4. Konfrontationen mit dem Chef klug steuern
Manchmal ist eine Auseinandersetzung unvermeidlich – aber sie muss strategisch geführt werden.
- Wähle deine Kämpfe sorgfältig. Nicht jede Meinungsverschiedenheit ist es wert, eskaliert zu werden.
- Argumentiere mit Daten, nicht mit Emotionen.
- Baue Rückhalt auf, bevor du eine Konfrontation wagst.
Aaron Brück rät: „Eine Auseinandersetzung mit dem Chef gewinnst du nicht durch Rechthaberei – sondern durch eine kluge Strategie, mit der du ihn in eine Position bringst, in der er nicht gegen dich arbeiten kann.“
Fazit: Machtspiele und Firmenpolitik souverän meistern
Machtspiele mit dem Vorgesetzten sind eine Realität in vielen Unternehmen. Doch wer klug handelt, kann sich behaupten – ohne offene Konfrontation.
Aaron Brück bringt es auf den Punkt: „Wer Firmenpolitik ignoriert, wird überrollt. Wer sie versteht und für sich nutzt, kann aufsteigen, ohne sich verbiegen zu müssen.“
Der Schlüssel liegt in Strategie, Netzwerken und gezielter Positionierung. Wer Firmenpolitik nicht als Hindernis, sondern als Werkzeug begreift, kann sich durchsetzen – und gewinnt das Spiel, ohne es unfair spielen zu müssen.
Über Aaron Brück:
Aaron Brück ist erfolgreicher Unternehmer, Vortragsredner und Experte für Leadership. In seinen Keynotes zeigt er Führungskräften, wie sie Firmenpolitik zu ihrem Vorteil nutzen, sich in Machtspielen behaupten und sich als unverzichtbare Führungspersönlichkeiten positionieren.