Das Bewerbungsgespräch ist ein zentraler Moment im Recruiting-Prozess. Es ist die Gelegenheit, Bewerber kennenzulernen, ihre Fähigkeiten zu prüfen und herauszufinden, ob sie zum Team und zur Unternehmenskultur passen. Gleichzeitig ist es die Chance, dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Doch wie gestaltest du ein Bewerbungsgespräch, das sowohl effektiv als auch authentisch ist?
Aaron Brück, Unternehmer, Vortragsredner und Autor des Buches „Leadership: Klarheit statt Chaos“, beschreibt das Bewerbungsgespräch als einen Moment, in dem Klarheit und Struktur über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. „Ein gutes Gespräch geht weit über den Lebenslauf hinaus. Es deckt das Potenzial des Bewerbers auf und gibt dir die Basis, eine fundierte Entscheidung zu treffen“, erklärt er.
In diesem Artikel erfährst du, wie du Bewerbungsgespräche vorbereitest, durchführst und abschließt, um die besten Talente für dein Unternehmen zu gewinnen.
Warum das Bewerbungsgespräch so wichtig ist
Ein Bewerbungsgespräch ist mehr als nur ein Austausch von Informationen. Es ist ein strategisches Instrument, um herauszufinden, ob ein Kandidat nicht nur die fachlichen Voraussetzungen, sondern auch die persönlichen Eigenschaften mitbringt, die für die Position entscheidend sind.
Aaron Brück betont in seinem Buch: „Die falsche Person einzustellen, kann teuer werden – nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf die Teamdynamik und die Unternehmenskultur.“ Deshalb ist es entscheidend, das Gespräch mit einer klaren Zielsetzung zu führen.
Die wichtigsten Ziele eines Bewerbungsgesprächs sind:
- Fachliche Kompetenz prüfen: Besitzt der Bewerber die notwendigen Fähigkeiten und Erfahrungen?
- Kulturelle Passung einschätzen: Passt der Bewerber ins Team und zur Unternehmenskultur?
- Persönliches Potenzial erkennen: Hat der Bewerber das Potenzial, in der Rolle zu wachsen und langfristig einen Mehrwert zu bieten?
Vorbereitung: Der Schlüssel zum Erfolg
Ein Bewerbungsgespräch ist nur so gut wie seine Vorbereitung. Aaron Brück betont, dass unvorbereitete Führungskräfte nicht nur den Bewerber enttäuschen, sondern auch wichtige Informationen übersehen können. Eine gute Vorbereitung umfasst folgende Schritte:
- Anforderungsprofil erstellen
Bevor du ein Gespräch führst, solltest du genau wissen, wonach du suchst. Ein detailliertes Anforderungsprofil hilft dir, die richtigen Fragen zu stellen und die Antworten besser einzuordnen. Überlege dir:
• Welche fachlichen Kompetenzen sind unerlässlich?
• Welche Soft Skills sind für die Position entscheidend?
• Welche Werte und Verhaltensweisen passen zur Unternehmenskultur? - Lebenslauf und Unterlagen prüfen
Lies die Bewerbungsunterlagen sorgfältig durch und markiere auffällige Punkte, die du im Gespräch klären möchtest. Gibt es Lücken im Lebenslauf? Welche Stationen sind besonders relevant? - Gesprächsstruktur festlegen
Aaron Brück empfiehlt, das Gespräch in drei Phasen zu unterteilen:- Einstieg: Schaffe eine angenehme Atmosphäre und stelle das Unternehmen kurz vor.
- Hauptteil: Stelle gezielte Fragen, um die Kompetenzen, Erfahrungen und das Potenzial des Bewerbers zu prüfen.
- Abschluss: Gib dem Bewerber die Möglichkeit, Fragen zu stellen, und erkläre die nächsten Schritte.
Das Gespräch führen: Klarheit und Authentizität
- Einstieg: Eine gute Atmosphäre schaffen
Der erste Eindruck zählt – auch im Bewerbungsgespräch. Begrüße den Bewerber freundlich und stelle dich und dein Unternehmen kurz vor. Eine lockere, aber professionelle Atmosphäre hilft, den Bewerber zu entspannen und ein offenes Gespräch zu führen.
Beispiel: „Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute zu uns zu kommen. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und mehr über Ihre Erfahrungen zu erfahren.“ - Fragen stellen: Mehr erfahren als der Lebenslauf verrät
Die Qualität deiner Fragen entscheidet über den Erfolg des Gesprächs. Aaron Brück empfiehlt, Fragen zu stellen, die über den Lebenslauf hinausgehen und Einblicke in die Denkweise, Werte und Problemlösungsfähigkeiten des Bewerbers geben.
Einige Beispiele für wirkungsvolle Fragen:
• Fachlich: „Können Sie mir ein Beispiel für ein Projekt nennen, auf das Sie besonders stolz sind? Welche Herausforderungen haben Sie dabei gemeistert?“
• Kulturell: „Wie würden Sie die ideale Zusammenarbeit in einem Team beschreiben?“
• Potenzial: „Welche Fähigkeiten möchten Sie in den nächsten Jahren weiterentwickeln?“ - Beobachten und zuhören
Neben den Antworten des Bewerbers solltest du auch auf dessen Verhalten achten. Aaron Brück beschreibt, dass Körpersprache, Tonfall und die Art, wie ein Bewerber Fragen beantwortet, oft genauso viel über ihn aussagen wie seine Worte.
Achte auf:
• Selbstbewusstsein und Offenheit
• Die Fähigkeit, klar und präzise zu kommunizieren
• Zeichen von Flexibilität und Anpassungsfähigkeit - Ehrlich über die Position sprechen
Das Bewerbungsgespräch ist keine Einbahnstraße. Du bewertest den Bewerber – aber auch der Bewerber bewertet dich und dein Unternehmen. Sei ehrlich über die Anforderungen, Herausforderungen und Erwartungen der Position. Aaron Brück betont: „Ein realistisches Bild zu vermitteln, schafft Vertrauen und vermeidet Enttäuschungen auf beiden Seiten.“
Fehler vermeiden: Was du nicht tun solltest
Einige Fehler können den Erfolg eines Bewerbungsgesprächs gefährden. Aaron Brück nennt in seinem Buch die häufigsten Stolpersteine:
- Monologe statt Dialoge
Ein Bewerbungsgespräch sollte ein Austausch sein, keine Präsentation deines Unternehmens. Gib dem Bewerber ausreichend Raum, um Fragen zu beantworten und selbst welche zu stellen. - Zu wenig Struktur
Unstrukturierte Gespräche führen dazu, dass wichtige Themen vergessen werden und der Bewerber keinen klaren Eindruck hinterlässt. Eine vorher festgelegte Gesprächsstruktur ist entscheidend. - Vorurteile und Sympathiefallen
Lass dich nicht von ersten Eindrücken oder persönlichen Vorlieben leiten. Ein Bewerber, der sympathisch wirkt, ist nicht automatisch der beste Kandidat. Fokussiere dich auf die Fakten und die Passung zur Position. - Keine klaren nächsten Schritte
Nichts ist für einen Bewerber frustrierender, als nach einem Gespräch im Ungewissen zu bleiben. Kommuniziere klar, wie es weitergeht und wann er mit einer Rückmeldung rechnen kann.
Nachbereitung: Die richtige Entscheidung treffen
Nach dem Gespräch ist es wichtig, die Eindrücke strukturiert zu bewerten. Aaron Brück empfiehlt, die Antworten und das Verhalten des Bewerbers anhand des Anforderungsprofils zu analysieren. Berücksichtige dabei:
• Hat der Bewerber die notwendigen Kompetenzen?
• Passt er kulturell ins Team?
• Hat er Potenzial für zukünftige Entwicklungen?
Es kann hilfreich sein, das Feedback des Gesprächsteams einzuholen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Halte außerdem die wichtigsten Punkte schriftlich fest, um eine Grundlage für die finale Entscheidung zu haben.
Fazit: Das Bewerbungsgespräch als entscheidender Moment
Das Bewerbungsgespräch ist weit mehr als ein Pflichttermin im Recruiting-Prozess. Es ist die Gelegenheit, Talente zu entdecken, Beziehungen aufzubauen und dein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu präsentieren. Aaron Brück betont: „Ein gutes Bewerbungsgespräch gibt nicht nur dir als Führungskraft Sicherheit – es zeigt auch dem Bewerber, dass er ernst genommen wird.“
Mit der richtigen Vorbereitung, einer klaren Struktur und ehrlicher Kommunikation kannst du sicherstellen, dass du die besten Talente für dein Unternehmen gewinnst – und gleichzeitig die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit schaffst.
Über Aaron Brück: Aaron Brück ist Unternehmer, Vortragsredner und Autor des Buches „Leadership: Klarheit statt Chaos“. In seinen Keynotes inspiriert er Führungskräfte, Bewerbungsgespräche mit Klarheit und Struktur zu führen und so die besten Talente für ihr Unternehmen zu gewinnen. Aarons praxisnahe Ansätze machen ihn zu einem gefragten Experten im Bereich Leadership und Recruiting.